Jugendgottesdienst mit dem Stammapostel

„Vielleicht bin ich jetzt doch ein bisschen jünger geworden“, mit diesen Worten bedankt sich Stammapostel Jean-Luc Schneider am Ende des Jugendgottesdienstes, der den krönenden Abschluss des Mitteldeutschen Jugendtages 2015 auf der Erfurter Messe bildete.

Fast 3.300 Gottesdienstbesucher versammeln sich am Sonntagmorgen in der Messehalle 1 zum Festgottesdienst mit dem Stammapostel. Als Bibelwort legt der Stammapostel Apostelgeschichte 22,14.15 zugrunde:

„Er aber sprach, der Gott unserer Väter hat dich erwählt, dass du seinen Willen erkennen sollst und den Gerechten sehen und die Stimme aus seinem Munde hören; denn du wirst für ihn vor allen Menschen Zeuge sein von dem, was du gesehen und gehört hast.“

Der Stammapostel gibt gleich zu Beginn seiner Freude Ausdruck, Gemeinschaft mit der Jugend haben zu dürfen. Es ist immer schön, wenn Brüder und Schwestern sich zusammenfinden und etwas für den Herrn und den Nächsten tun. Diese Gemeinschaft, in der sich alle nach Jesus Christus ausrichten, schafft Freude, Geborgenheit und Sicherheit.

Gott hat dich erwählt!

Anhand der Geschichte des Paulus, der durch die Erwählung Gottes vom Christenverfolger zu einem Zeugen für die Sache des Herrn wurde, macht der Stammapostel deutlich, dass das dem Gottesdienst zugrunde liegende Bibelwort uns allen gilt. Auch wir sind erwählt, weil wir Jesus begegnet sind. Dies ist Gnade, kein Verdienst. Man kann die Erwählung auch nicht erklären und niemand außer Gott weiß, wer wann Christus begegnet. Erwählung ist eine bewusste Wahl Gottes, wir sind nicht zufällig dem Herrn begegnet, auch nicht zufällig Christ und Gotteskind. „Gott hat dich ganz bewusst erwählt – weil du du bist“, so der Stammapostel. Es gilt, diese Erwählung im Glauben zu erfassen, sie anzunehmen und festzumachen.

Erwählt, um den Willen Gottes erkennen zu können

Gott hat uns erwählt, um uns das Heil zu geben. Ganz konkret: Er hat jeden Einzelnen von uns erwählt, zum Ebenbild Christi heranzuwachsen, ihm immer ähnlicher zu werden.

Der Wille Gottes ist auch, dass wir den von Gott festgelegten Weg kennen, um mit ihm und Jesus Christus ewige Gemeinschaft haben zu können – das ist der Weg des Glaubens, der Wiedergeburt, des Abendmahls, der Nachfolge. „Haben wir nicht erfunden, hat der Herr Jesus selbst definiert“, so der Stammapostel.

Gott hat uns erwählt, weil er uns braucht. Denn was er uns gibt, will er auch anderen geben. Ein jeder Christ ist aufgerufen, das Evangelium weiterzutragen, am Heilsplan Gottes mitzuwirken. Das ist fester Bestandteil der Erwählung.

Eine entsprechende Ausbildung ist notwendig

  • Um den Herrn recht sehen zu können. Man muss lernen, seine Liebe zu erkennen. Sicher hat man als Mensch gewisse Vorstellungen, was der Gott der Liebe alles machen sollte. Je mehr man sich aber vom Heiligen Geist belehren lässt, desto besser erkennt man die Liebe Gottes in seinem Heilswirken auch in der heutigen Zeit. Beim Blick auf den Nächsten sieht man denjenigen, dem der Herr auch helfen will.
     
  • Um den Herrn recht hören zu können. Man kann ihn hören im Wort in der Predigt, in Ratschlägen, z.B. von Mutter, Vater oder von Seelsorgern. Dann und wann erkennt man die Stimme Gottes in seinen Gedanken.
     
  • Um zu lernen, wie man Gott begegnen kann. Das geschieht z.B. im Heiligen Abendmahl und in der Gemeinschaft der Gläubigen, der Getauften, der Gotteskinder.

Ein Zeuge sein vor den Menschen

Es geht nicht darum, mit schönen Überlegungen oder gar theologischen Ausarbeitungen den Nächsten zu überzeugen, sondern aus innerer Überzeugung das weiterzugeben, was man selbst erlebt hat. Um den Herrn zu erleben, ihm zu begegnen, ist es notwendig, immer wieder darum zu beten, ja sogar manchmal zu betteln, so der Stammapostel.

In seinem Predigtbeitrag ruft Bezirksapostel Leonard Kolb (USA) nochmals dazu auf, die Erwählung durch Gott zu erkennen, sie festzumachen und durch den eigenen Lebensstil ein wahrer Zeuge Christi zu sein.

Mit Blick auf Paulus bekräftigt Bezirksapostel Rüdiger Krause (Norddeutschland), dass man die Erwählung Gottes aus menschlicher Sicht nicht erklären kann. Wichtig ist, die Erwählung zu erkennen, weiter zu lernen und ein Zeuge in der Gegenwart zu sein. Die göttlichen Gewichte dazu – Heilsangebote, Glaubenserlebnisse, Gemeinschaft – sind vorhanden.

Bezirksapostel Wilfried Klingler (Mitteldeutschland) ist überglücklich, diese besonderen, beeindruckenden Tage in Erfurt miterlebt zu haben. Sie werden wohl unvergessen bleiben. Er ruft der Jugend zu, freudig, glaubensstark und erwählungsbewusst in die Zukunft zu gehen – im Lobpreis der Musik und im Gesang, im Wort, wenn man vom Herrn redet und das Evangelium verkündet, im Schweigen, wenn es angebracht ist, im Mittragen im Leid, im Hoffen auf die Zukunft und in der Erwartung des Herrn.

In Vorbereitung auf Sündenvergebung und Heiliges Abendmahl ist es der Wunsch des Stammapostels, dass jeder die Stimme Gottes erkennt in den Worten: Dir sind deine Sünden vergeben! Auch möge jeder die unmittelbare Nähe Jesu bei der Feier des Heiligen Abendmahls erleben.

Nach dem Gottesdienst richtet Erfurts Oberbürgermeister, Andreas Bausewein, der auch am Gottesdienst teilnahm, herzliche Worte an die versammelte Gemeinde.

Danach ist der Mitteldeutsche Jugendtag 2015 beendet und alle begeben sich freudig auf die Heimreise.

U.W./M.V./K.M.

Siehe auch:

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