Kampagnen-Model Juli: Habe noch nie Nachteile erfahren

(04.07.2015) Hamburg. Die Hälfte aller Plakate der "Ich freue mich"-Kampagne der Neuapostolischen Kirche sind im Social Web, auf den kircheneigenen Internetseiten und in den Schaukästen vor den Kirchengebäuden bereits veröffentlicht worden – mit positiver Resonanz der Leser. Zeit, um ein Kampagnen-Model genauer anzuschauen: Nicole Ide, Gesicht des aktuellen Monats.

Sie macht kein Geheimnis daraus. Die meisten Leute in ihrem Umeld wissen, dass sie neuapostolisch ist. Nicole Ide bekennt sich dazu ganz selbstverständlich – und ebenso selbstverständlich war ihr die Teilnahme an der Image-Kampagne der Neuapostolischen Kirche. Nur eine Frage war ihr als viel beschäftigte Fernsehredakteurin wichtig: "Geht es schnell?"

Fotoaufnahmen in Eppendorfer Kirche

Es ging schnell: Nur 15 Minuten dauerte das Foto-Shooting mit ihr. In der Zeit hatte die Hamburger Fotografin Angela Pfeiffer zig tolle Aufnahmen gemacht, die Nicole Ide in verschiedenen Posen und Outfits zeigten. Nun ist sie in vielen Ländern der Welt auf der Empore der Neuapostolischen Kirche in Eppendorf zu sehen. Sie sitzt zugewandt, lächelt und sagt:

"Ich freue mich, weil Gott mich trotz meiner Schwächen liebt." Fünf weitere Satzendungen folgen bis Jahresende: "weil mein Glaube ein Zuhause hat", "weil meine Kirche alles andere als uncool ist", "weil ich die Kirche der Zukunft mitgestalten kann", "weil die ewige Gemeinschaft mit Gott meine Hoffnung ist" und "weil es in meiner Gemeinde Angebote für jedes Alter gibt".

Bekenntnis als Christin im Beruf

Welche Schwächen es konkret sind, die sie allgemein dem Leser gesteht, hat Nicole Ide nicht verraten. Wohl aber, dass sie noch keine schlechten Erfahrungen gemacht habe, sich als Christin zu bekennen. "Ich habe noch nie Nachteile erfahren, wenn ich gesagt habe, dass ich neuapostolisch sei. (...) Deshalb brauchte ich auch keinen Mut, mich (...) ablichten zu lassen."

Dass Ablichten- und Aufnehmenlassen etwas völlig Alltägliches sein kann, weiß Nicole Ide als Redakteurin und Reporterin bei einem großen Fernsehsender – wobei sie selbst meist nicht vor, sondern mit Mikrofon fragend hinter oder neben der Kamera steht. "Ich bin vielleicht mal in der Funktion als Reporterin im Bild", erklärt sie ihre Rolle. "Aber das ist sehr selten."

Zusammenarbeit mit Kirche und Verlag

Was weniger selten vorkommt: Dass Nicole Ide Anfragen für kleine und große Projekte vonseiten der Neuapostolischen Kirche oder des Friedrich Bischoff Verlags erreichen, für den sie seit 2009 immer wieder arbeitet. "Ich habe die Gesprächsrunde mit Stammapostel Leber zum Thema Katechismus (2009) produziert sowie bei diversen Produktionen mitgemacht."

Der Auslöser für die Zusammenarbeit sei der Europäische Jugendtag 2009 gewesen, wie sie Dinara Ganzer, Redakteurin des Kirchenmagazins "Unsere Familie" verriet: "Zwei Wochen vor der Veranstaltung wurde ich angerufen und gefragt, ob ich nicht eine TV-Redaktion betreuen und tägliche TV-Sendungen (...) machen könnte. (...) Seitdem besteht eine enge Verbindung."

Engagement in Kirchenbezirk und Gemeinde

Die enge Verbindung habe sie sich trotz des beruflichen Erfolgs aber auch immer zu ihrer Gemeinde und ihrem Kirchenbezirk bewahrt und zum Beispiel die Öffentlichkeitsarbeit der Kirche unterstützt. "Ich habe viele Jahre die Bezirksredaktion der Gemeindebriefe für Hamburg betreut, Ämterseminare und Workshops mitgeleitet." Wo es möglich sei, auch heute noch.

"Ich freue mich", sagt Nicole Ide schmunzelnd, wissend, dass sie den Satz anders enden lässt als auf dem Plakat, "dass ich mich bei kirchlichen Veranstaltungen so einbringen kann." Wenn sie gerade nicht für Kirche oder Fernsehen unterwegs ist, ist Nicole Ide mit ihrer Familie als "ganz normales" Gemeindemitglied in der Neuapostolischen Kirche Hamburg-Lurup zuhause.

Porträt und Pfingstreise-Report im Kirchenmagazin

"Ich freue mich, weil mein Glaube ein Zuhause hat", hätte auch Nicole Ide sagen können. Doch das wird im August ihre Kampagnen-Nachfolgerin tun. Bis dahin ist mehr über Nicole Ide im Kirchenmagazin "Unsere Familie" zu lesen: über ihre Arbeit in der Ausgabe vom 20. Juli und über ihre Pfingstreise in die sambische Hauptstadt Lusaka in der Ausgabe vom 5. August 2015.

Text: Björn Renz

Fotos: Angela Pfeiffer, Björn Renz