Gebetswoche 2020:
„Gemeinschaft fördern,
Versöhnung suchen“

Die zentrale ökumenische Feier zur traditionellen Gebetswoche für die Einheit der Christen fand in diesem Jahr erstmals in Hannover statt. Die Feierlichkeiten werden weltweit vom 18. bis 25. Januar 2020 begangen. Eingeladen zu der zentralen Veranstaltung am Sonntag, 19. Januar 2020, hatte die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK). Mit dabei war auch die Neuapostolische Kirche, vertreten durch Thomas Sperling, Delegierter für die Neuapostolische Kirche in der ACK Hannover.

Die diesjährige Gebetswoche steht unter dem Thema „Sie waren uns gegenüber ungewöhnlich freundlich.(Apostelgeschichte 28,2). Das Bibelwort bildete die Grundlage der ökumenischen Feier und berichtet über den Schiffbruch des Apostels Paulus und seiner Begleiter vor der Insel Malta. Nach deren Rettung äußert sich Paulus über die von den Bewohnern entgegengebrachte Gastfreundschaft.

Blickfang während der ökumenischen Feier in der Ev.-luth. Neustädter Hof- und Stadtkirche St. Johannis in Hannover war ein eigens für diesen Tag in der Kirche platziertes Rettungsboot mit Rettungswesten der Feuerwehr – entsprechend dem aktuellen Flüchtlingsdrama im Mittelmeer.

Grenzenlose Gemeinschaft fördern

Die Texte für die Gebetswoche für die Einheit der Christen 2020 kommen aus Malta und wurden dort mit dem Ökumenischen Rat der Kirchen in Malta in Zusammenarbeit mit der römisch-katholischen Bischofskonferenz erarbeitet.

So schlage das Thema eine Brücke in die heutige Zeit, in der sich Menschen auf eine gefährliche Reise zu Land und zur See begeben, um Naturkatastrophen, Krieg oder Armut zu entkommen. Diese Menschen seien besonders auf die Gastfreundschaft anderer angewiesen.

Das Beispiel aus der Apostelgeschichte mache deutlich, wie aus einer zufälligen Begegnung, Gemeinschaft entstehe. Gemeinschaft über Grenzen hinweg mindere Not. Die Kirchen sehen sich in der Pflicht, solche Gemeinschaften zu fördern, indem auch die Gemeinschaft unter den Kirchen gepflegt und Versöhnung gesucht werde, so die Erläuterungen der ACK zum Motto (Weitere Informationen).

Einheit der Christen zur Ehre Gottes

Entsprechend drehten sich die Beiträge in Wort und Musik um christliche Werte wie Gastfreundschaft, Hoffnung, Hilfe, Unterstützung und Versöhnung. Erzpriester Radu Constantin Miron (Griechisch-Orthodoxe Metropolie von Deutschland, Vorsitzender der ACK Deutschland) machte in seiner Predigt deutlich, dass es bei allen Maßnahmen nicht nur um humanitäre Pflichterfüllung ginge. „Es geht um ein tägliches Zeugnis des Glaubens zur Ehre Gottes!“, betonte Erzpriester Miron.

In einem Grußwort zum Abschluss konstatierte der niedersächsische Kultusminister Grant Hendrik Tonne, dass die Kirchen Vorbild seien in Bezug auf Gastfreundschaft und Hilfe. „Staat und Kirche sind sich einig in der Notwendigkeit menschlichen Handelns“, so der Kultusminister. Auch hier gelte es, nicht das Trennende zu sehen, sondern das Verbindende.

Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen Deutschland

Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen ist Teil der weltweiten Ökumenischen Bewegung mit dem Ziel, die Zusammenarbeit und Einheit aller Kirchen, die sich zu Jesus Christus bekennen, zu fördern. Sie möchte dazu beitragen, dass gegenseitige Vorbehalte abgebaut werden. Seit April 2019 ist die Neuapostolische Kirche Gastmitglied in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen Deutschland (ACK).