Bezirksapostel Krause feiert
Entschlafenen-Gottesdienst
mit allen Aposteln und Bischöfen

Der Bezirksapostel „feiert im Regelfall für seinen Arbeitsbereich das Heilige Abendmahl für die Entschlafenen“, so der Katechismus über eine wichtige Aufgabe des zweithöchsten Amtes der Neuapostolischen Kirche. Diese Aufgabe nimmt jeder Bezirksapostel allsonntäglich wahr – heute aber hatte die besondere Feier ein außergewöhnliches Gepräge. Vom Besonderen im „Normalen“ eines Gottesdienstes für Entschlafene.

In allen neuapostolischen Gemeinden wurde der zweite von drei Entschlafenen-Sonntagen des Jahres begangen. Außerdem, und das machte es für Schenefeld zu einem Höhepunkt in ihrer Chronik, hatte Bezirksapostel Krause dieses Ereignis gewählt, um seine engsten Mitarbeiter zu versammeln: die Apostel und Bischöfe aus Nord- und Ostdeutschland.

Spendung aller drei Sakramente für Entschlafene

Was bei Gottesdiensten des Stammapostels oder zu Zentral-Gottesdiensten der Gebietskirche üblich ist, durfte die kleine Gemeinde am Rande Hamburgs außer der Reihe genießen. Entsprechend familiär und vertraut war die Atmosphäre – ganz ohne Kameras für Aufzeichnung und Übertragung –, die das Gedenken an Entschlafene begünstigte.

Doch beim Gedenken und der erwähnten Abendmahlsfeier bleibt es nicht, wenn ein Bezirks- oder Stammapostel einen Gottesdienst für Entschlafene durchführt. Er setzt die Praxis fort, die in der Gemeinde zu Korinth gelebt wurde: Lebende für Tote zu taufen, mit Wasser und Geist, also die Sakramente Heilige Wassertaufe und Heilige Versiegelung zu spenden.

Verstorbene, die durch die beiden Sakramente die Wiedergeburt aus Wasser und Geist erfahren haben, sind – so der neuapostolische Glaube – den in Christus Gestorbenen gleichgestellt. Aber „die Wirkung der Sakramente als wesentliche Elemente der Heilsvermittlung“, sagt der Katechismus im Kapitel 9.6.3, „ist für Lebende und Tote gleich.“

Zuvor heißt es: „Wie Jesus Christus sein Opfer auf Erden brachte, so geschieht auch Heilsvermittlung durch die Apostel auf Erden. Da Sakramente stets eine sichtbare Seite haben, können sie auch nur im Bereich des Sichtbaren vollzogen werden.“ Am Morgen in Schenefeld vollzog sich der sichtbare Akt an Bischof Starosta und Bezirksältesten Backhaus.

„Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben“

Der Auswahl der beiden Amtsträger für die Spendung der Sakramente an Verstorbene muss kein aktueller persönlicher Bezug zugrunde liegen. Die Auswahl ist in der Regel Folge eines Impulses des Gottesdienstleiters und vergleichbar mit der Auswahl der Co-Prediger. Diese Rolle nahmen heute morgen die Apostel Korbien und Wosnitzka sowie Bischof Wittich ein.

Die Apostel und der Bischof gingen auf die musikalische Beiträge des Chores ein, vor allem auf das Lied „Bewahr‘ auf deinen Wegen mich, Herr, mit starker Hand“ und unterstrichen die Predigt des Bezirksapostels, deren Grundlage Johannes 14,6 war: „Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“

Bezirksapostel Krause betonte, dass es mit Jesus Christus nur einen Weg zu Gott, dem Vater, gebe: „Es gibt keinen anderen Weg, Ausweg, Umweg. Es gibt keinen anderen Weg zum Vater.“ Auch ein Leben voller guter Taten, so führte der Bezirksapostel weiter aus, reiche am Ende nicht aus – es existiere keine Alternative zu Jesus Christus.

Die Predigt wurde gerahmt durch den Einstiegsgedanken, dass Gott voller Liebe zu jedem einzelnen Menschen sei, und einen Schlussgedanken, der bereits die später gefolgte Buße und Sündenvergebung vorbereitete: „Es ist einfach, sich mit jemanden zu versöhnen, der weit weg ist. Wir brauchen aber Versöhnung um uns herum. (…) Tue den ersten Schritt!“

Fundamentaler Punkt neuapostolischer Glaubenslehre

Deutlich wurde, dass das Entschlafenen-Wesen Bezirksapostel Krause besonders am Herzen liegt. Womit sich seine diesbezügliche Impulsreihe fortsetzt, denn allein 2017 hat er bereits mehrfach das Thema platziert und hochgehalten. Anlass dafür war vor allem der Gottesdienst für Entschlafene im März, den Stammapostel Schneider in Neumünster feierte.

Bezirksapostel Krause hatte sich im Vorfeld in einem Rundschreiben an alle Gemeinden seines Bereichs gewandt, um auf den Besuch des Stammapostels und den besonderen Sonntag für Entschlafene hinzuweisen: „Ich kann mir vorstellen, dass noch nicht jeder von euch erlebt hat, wie die Sakramente für die Entschlafenen gespendet werden.“ Und weiter:

„Auch in der Sakramentsspendung für die jenseitige Welt vollzieht sich das, was unser Herr und Heiland Jesus Christus uns in dem Johannesevangelium hinterlassen hat: ‚Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.‘ Entscheidend ist der Erlösungswille unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus.“

Weitere Zeilen hatte der Bezirksapostel dem Thema im Monatsrundschreiben März an alle Amtsträger gewidmet: „Für uns Amtsträger ist es wichtig, dass wir den Glauben daran, dass das Opfer Jesu Christi den Zustand der Seelen im Jenseits zum Guten hin verändern kann, aufrechterhalten. Dies ist ein fundamentaler Punkt der neuapostolischen Glaubenslehre.“

Nächster Gottesdienst für Entschlafene: 5. November

Der nächste Gottesdienst für Entschlafene ist gleichzeitig der letzte in 2017 und findet am Sonntag, 5. November statt. Interessierte Gäste sind hierzu herzlich eingeladen. Die Öffentlichkeitsarbeiter und Gemeinden können dabei gern auf den entsprechenden Materialien aus 2016 aufbauen, die zu 40 Prozent mehr Gästen führten – sichtbaren Gästen.