Gottesdienst am Erntedanktag 2005 in Hannover-Mitte

Bezirksapostel Klingler hielt am diesjährigen Erntedanktag einen Gottesdienst in der Kirche Hannover-Mitte, der in die Gebietskirche Niedersachsen übertragen wurde. In diesem Gottesdienst gab der Bezirksapostel wichtige Impulse für die weitere Entwicklung der Gemeinden.

Kerngedanken aus dem Dienen des Bezirksapostels

"Mache dich auf, werde licht!" (Jesaja 60,1)

Anlässlich des Erntedanktages halten wir nicht allein dankbar Rückschau, der Blick geht auch nach vorn. Es geht um unsere innere Entwicklung. Im Jahre 2001 wurde ein Brief des Stammapostels in den Gemeinden verlesen. Darin wurde das Leitbild "Dienen und Führen" vorgestellt.
Dieses Bild ist in die Herzen der Geschwister einzupflanzen, es ist ihnen vorzuleben. Allen, die daran mitgearbeitet haben, gilt besonderer Dank.
Nach intensiver Arbeit haben die Apostel das Bild (die Vision) einer lebendigen Gemeinde zu Papier gebracht und mit Bezirksämtern und Vorstehern eingehend beraten. Wohl finden wir viele Gedanken bereits in der Heiligen Schrift. Trotzdem meint vielleicht jeder etwas anderes, wenn er davon spricht.
Der Gottessohn gab Bilder von seiner Gemeinde. Das Bild vom Weinstock und den Reben zeigt Christus als alleinige Kraftquelle; um Frucht zu bringen kommt es auf die Verbindung zu ihm an. Ihr seid das Licht der Welt - Energie zum Leuchten kommt von Christus. Ein von Christi Wesen geprägter Mensch gibt Orientierung und Wegweisung.
Paulus sprach von der Gemeinde als einem Leib, in dem alles zusammen wirkt; wir können nur gemeinsam etwas schaffen. Im Miteinander liegt der Erfolg für das Leben in der Gemeinde.

Lasst uns miteinander wirken - wir sind aufeinander angewiesen!

Dann macht Paulus deutlich, dass in diesem Leib die Impulse vom Haupt, von Christus, kommen müssen.
In einem anderen Bild bezeichnet Paulus die Gemeinde als lesbaren Brief Christi. Kann das uneingeschränkt von allen gesagt werden?
Hier und da gibt es einen Abstand zwischen den aktiven Kräften in den Gemeinden und denen, die Gottesdienste "nur auskaufen". Es ist den Aposteln ein großes Anliegen, dass immer mehr aktiv mitarbeiten und die Zahl der Nur-Hörer geringer wird.

Bring dich in die Gemeinde ein - gib Orientierung!

Interessanterweise wird die Erwartungshaltung in der Kirche immer größer: "Was müsste man alles tun...". Wer ist "man"? Unsere Kirche lebt von ehrenamtlicher Mitarbeit.
Darum die Aufforderungen heute: Mache dich auf! Lass dich von den Impulsen Gottes bewegen!
Die Reichsgottesgeschichte lehrt, dass es vor Veränderungen oder kurz vor der Erfüllung göttlicher Verheißungen oft besondere Aufrufe Gottes gab. Es ist den Aposteln ein herzliches Anliegen, dass wir kurz vor der Wiederkunft Christi unser Gemeindeleben aktiver gestalten.
Abraham verließ auf göttlichen Impuls hin seine Heimat und ging in ein Land, das ihm der Herr zeigte. Lasst uns nicht an lieb gewonnenen Gewohnheiten, die einer Entwicklung hinderlich sind, hängen. Abraham ist Vorbild, Gewohntes zu Verlassen und mit göttlicher Hilfe neue Wege zu beschreiten.
Elia resignierte und verkroch sich in einer Höhle. Mancher hat sich in den Gemeinden zurückgezogen, weil seine Anregungen nicht verstanden wurden oder er nur Misserfolge sah. Vielleicht wurde er auch abgespeist mit Antworten, denen es an Offenheit und Ehrlichkeit fehlte.

Arbeite (wieder) mit, bleib nicht bei Enttäuschungen stehen. Auch Querdenker werden gebraucht.

Petrus wurde in einem Gesicht etwas gezeigt, das seiner bisherigen Gedankenwelt völlig widersprach. Welche Entwicklung hätte die Kirche wohl genommen, wenn Petrus diesen Hinweis nicht aufgegriffen hätte?

Lass dich von den aktuellen göttlichen Impulsen bewegen.

"Werde licht" - im Epheserbrief ist zu lesen, dass die Frucht des Lichtes Güte, Gerechtigkeit und Wahrheit ist (vgl. Epheser 5,9). Zuversichtlich können wir in die Zukunft gehen, niemand muss Angst vor Veränderungen haben. Mancher fragt vielleicht "Ist das noch meine Kirche?" Ja, sie ist unsere Kirche, doch muss die eine oder andere Vorstellung verändert werden, um sie dem Bilde anzupassen, das Christus von seiner Gemeinde hat.

... lauter Güte, Gerechtigkeit und Wahrheit - das ist meine Kirche!

Das Wort aus Maleachi 3,6: "Ich, der Herr wandle mich nicht" wurde oft verstanden, als ob sich die Kirche nicht verändern dürfe. Dabei spricht dieses Wort allein von der Unveränderlichkeit des Herrn - wir müssen uns sehr wohl verändern, zum Wesen Christi hin.

Lasst uns Erstarrungen aufbrechen, damit Christi Wesen erlebt wird!

Das Streben nach Einheitlichkeit steht Entwicklungen oft im Wege - Einheitlichkeit ist nur ein äußerer Rahmen. Wichtig ist das Einssein, die innere Haltung, gleiche Werte, Übereinstimmung im Wesen Christi. Weil es bei dabei Wechselbeziehungen zwischen uns und der Gemeinde gibt, ist Mitgestalten durch jeden einzelnen so wichtig.
Wie gehen wir mit Konflikten und Schwächen des Nächsten um? Oft gibt es Gespräche übereinander, statt miteinander. Welches Bild habe ich von meinem Nächsten? Gott hat uns zu einer Gemeinde gefügt; durch Toleranz und Demut im Umgang wird sie schöner und lebendiger gestaltet.

Christus allein ist unser Maßstab.

Unser himmlischer Vater will uns nicht uniformieren, sondern ins Wesen Jesu Christi hineinführen. Toleranz, Offenheit, der Verzicht auf Vorurteile und harmonisches Zusammenwirken aller Gaben sind dazu notwendig - so werden Gemeinden schöner und lebendiger.

J. L.

Download

Auszüge aus dem Dienen des Bezirksapostels als mp3-Datei:

Sequenz 1: (1,3 MB)
Sequenz 2: (1,6 MB)
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Sequenz 5: (0,3 MB)
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