Norddeutschland und Mitteldeutschland wachsen zusammen

(12.10.2014) Flensburg. Der gesamte Bezirksapostelbereich Norddeutschland verfolgte am Sonntag, 12. Oktober 2014 via Satellit den Gottesdienst mit Stammapostel Jean-Luc Schneider aus Flensburg, in welchem er auch kurz Stellung zu der 2016 anstehenden Veränderung der Neuapostolischen Kirche in Deutschland nahm: Nach Ruhesetzung von Bezirksapostel Wilfried Klingler wird die Leitung des Großteils seines Verantwortungsbereiches an Bezirksapostel Rüdiger Krause übertragen.

Zur Regelung seiner Nachfolge verlas Bezirksapostel Klingler ein Schreiben von Stammapostel Schneider am Sonntag, 5. Oktober 2014 im Rahmen eines Gottesdienstes aus Gifhorn. Das berichtete die Neuapostolische Kirche Mitteldeutschland am darauf folgenden Dienstagabend. Auf der offiziellen Internetseite der Neuapostolischen Kirche International heißt es dazu:

"(...) Die Entscheidung sei 'unter Beachtung der Demografie in Deutschland und der weltweiten Entwicklung der Kirche insgesamt' getroffen worden’, heißt es im Schreiben des Stammapostels. Die endgültige Umsetzung ist für den Juli 2016 geplant. Im Sinne eines fließenden Übergangs werde Wilfried Klingler die Fusion noch bis zu seiner Ruhesetzung begleiten. (...)"

Ein Mitteldeutscher unter den Gast-Aposteln

"Noch ein Hinweis zu zwei derzeit von Mitteldeutschland betreuten Gebietskirchen in Europa", so Stammapostel Schneider, der sein Schreiben in Flensburg selbst vorlas, das am Freitag, 3. Oktober zunächst an alle Bezirksapostel gegangen war. "Belarus wird zukünftig von Berlin-Brandenburg betreut; Polen bleibt bei Mitteldeutschland – und somit zukünftig bei Bezirksapostel Krause."

Die norddeutschen Gottesdienstteilnehmer lernten direkt einen ihrer neuen zukünftigen Apostel kennen: Rolf Wosnitzka ergänzte die Predigt des Stammapostels. Apostel Wosnitzka ist für die Kirchenmitglieder in Thüringen zuständig und ferner Mitglied der Projektgruppe Ökumene. Weitere Predigtbeiträge gaben die Apostel Vasile Cone (Rumänien und Moldau) und Semion Cazacu (Moldawien).

Vom sanften Joch und leichter Last

Neben den drei sogenannten Gast-Aposteln waren Bezirksapostel Krause sowie alle Apostel und Bischöfe Norddeutschlands nach Flensburg gereist. Bereits am Vortag waren sie zu einer Jugendstunde zusammen gekommen, in der der Stammapostel auf Fragen der jugendlichen Kirchenmitglieder geantwortet hatte – was selbst im Gottesdienst am Sonntagmorgen Erwähnung fand.

Der Gottesdienst hatte den Bibelvers Matthäus 11,30 als Grundlage: "Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht." In der Predigt führte Stammapostel Schneider aus, was es für einen Christ bedeute, ein Joch auf sich zu nehmen, betonte, dass das Joch sanft sei und machte besonders allen Leidtragenden Mut. "Das sanfte Joch führt dazu, dass die Leistung optimiert und man nicht unnötig müde wird."

Lebensführung am Evangelium orientieren

Der Aspekt des unnötig Müde-Werdens bildete einen Schwerpunkt der Predigt. "Unnötiger Energieaufwand ist", so Stammapostel Schneider, "wenn wir zu viel in irdische Dinge investieren." In diesem Punkt machte er sich betont zum Sprecher der Apostel, die sich sorgen würden, dass bei vielen Christen dann und wann das Irdische – wie Geld, Erfolg und Ehre – zu wichtig werde.

"Das Irdische ist so vergänglich", formulierte und wiederholte der Stammapostel, "lasst uns Prioritäten setzen (…) und unsere Lebensführung am Evangelium orientieren." Später stellte er dem Gegenüber, dass nicht etwa Erfolg und Zahlen die rechte Motivation für einen Christen sein könnten, um Gott zu dienen, sondern: "Wir machen es für ihn, weil er uns liebt – und wir lieben ihn."

Nächste Gottesdienst-Übertragung im November

Der Gottesdienst in Flensburg war für die meisten Mitglieder der Neuapostolischen Kirche Norddeutschland der letzte mit Stammapostel Schneider im Jahr 2014. Zwar besucht er am 30. November Oslo, doch wird dieser Gottesdienst nicht via Satellit übertragen. Die letzte Übertragung in alle Gemeinden Norddeutschlands steht am 16. November 2014 an: Zentral-Gottesdienst mit Bezirksapostel Krause.

Text: Björn Renz

Fotos: Bernd Jagdmann, Björn Renz