Gottesdienst für Entschlafene
mit Apostel Korbien

Den Auftakt der zentralen Video-Gottesdienste im Monat Juli bildete der Gottesdienst für Entschlafene am Sonntag, 5. Juli 2020, mit Apostel Jens Korbien und Bezirksältester Wolfgang Hausmann (Hamburg-Süd). Gottesdienste für Entschlafene feiern neuapostolische Christen jährlich drei Mal. Sie finden weltweit am jeweils ersten Sonntag im März, Juli und November statt.

Der Glaube an ein Weiterleben nach dem Tod gehört zu den Grundlagen christlichen Glaubens. Die durch das Opfer Christi erwirkte Erlösung ist nicht nur auf die Lebenden beschränkt, sondern reicht bis in die Bereiche der jenseitigen Welt. Dabei machte Apostel Korbien einleitend deutlich, dass der Tod und die Trauer die Menschen das ganze Jahr begleite. „Es ist ein Trost, dass wir den Glauben haben an Jesus Christus“, richtete er an diejenigen, die aktuell Trauer erlebten, „Hoffnung auf das ewige Leben zu haben, durch Jesus Christus.“

Jesus als Mittler zwischen Gott und Mensch

Als Grundlage für den Gottesdienst für Entschlafene diente Apostelgeschichte 4,12: „Und in keinem andern ist das Heil, auch ist kein andrer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, durch den wir sollen selig werden.“

Dieses Bibelwort bringe den Bekennermut der Apostel Petrus und Johannes vor dem Hohen Rat zum Ausdruck, erklärte Apostel Korbien. „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich“, zitierte der Apostel aus Johannes 14 und machte damit deutlich, dass der Glaube an und das Bekenntnis zu Jesus Christus Voraussetzung sei, um das Heil Gottes zu erlangen: „Es gibt nur einen Mittler zwischen Gott und den Menschen, und zwar Jesus Christus.“

Erlösung steht jedem zu

„Was wird mit den Menschen, die niemals die Möglichkeit hatten, mit dem Evangelium in Berührung zu kommen?“, stellte der Apostel als Frage in den Raum und nahm damit auch Bezug auf die Menschen, die zu ihren Lebzeiten keine Kraft zur Nachfolge Christi aufbringen konnten. Sogleich machte er deutlich: „Auch in den jenseitigen Bereichen hat man Zugang zum Heil. Es wird gepredigt den Lebenden und den Toten.“

Es sei der neuapostolische Glaube, dass der Mensch auch in der jenseitigen Welt den freien Willen behalte und sich für Jesus Christus entscheiden könne. Dazu zähle auch der Empfang der Sakramente wie das von Aposteln dargereichte Heilige Abendmahl, welches die Seelen zur Erlangung des ewigen Lebens benötigen.

„Die Erlösung steht jedem zu“, betonte der Apostel und machte damit deutlich, dass soziale oder finanzielle Benachteiligungen für Gott keine Rolle spielten. „Die Erlösung kostet dem Menschen kein Geld“, so der Apostel, „Das Lösegeld habe Jesus bereits gegeben, damit alle Menschen das Heil erhalten könnten.“ Dabei könne der Mensch sich bereits heute Gott nähern, motivierte Apostel Korbien die Gemeinde.

Gott ist gerecht

Bezirksältester Wolfgang Hausmann (Hamburg-Süd) erläuterte in seinem Mitdienen die Bedeutung des Formats der Andacht, welches ihm durch seine Tätigkeit als Beauftragter im Bereich Ökumene bekannt ist (siehe Interview) und in der aktuellen Situation insgesamt an Bedeutung gewonnen habe: „Man wird auf etwas aufmerksam gemacht, man denkt an etwas, man nimmt sich Zeit, man besinnt sich.“

So könne sich der Gläubige darauf besinnen, was Gott den Menschen schenke durch die Wirksamkeit des Heiligen Geistes, durch Jesus Christus und sein Opfer und das Heil. Dieses Besinnen löse in ihm Glücksgefühle aus, so der Bezirksälteste, da Gott allen helfe, „Es ist ein gerechter Gott, es ist ein Gott, der alle Menschen liebhat.“

Musik-Einspieler zur Einstimmung

Zur Einstimmung auf den Gottesdienst erlebten die Teilnehmer wie üblich einen Zusammenschnitt von musikalischen Grüßen aus ganz Nord- und Ostdeutschland. Einem ersten Beitrag eines Orgelvortrags aus Neumünster, folgte das von einer Gesangssolistin vorgetragene Lied „Näher, noch näher“ mit Klavierbegleitung aus Gräfenroda.

Zwei der insgesamt acht Musikbeiträge kamen aus dem Arbeitsbereich von Apostel Korbien. Ein virtueller Chor aus dem Großraum Leipzig trug gemeinsam mit Organist Jörg Reddin, dem Kantor der Bachkirche Arnsdorf, das Lied „Wenn Friede mit Gott“ vor. Nach drei weiteren Einspielern mit Instrumental- und Gesangsvorträgen, folgte ein weiterer Beitrag aus Stendal: „Ich weiß nicht, wann Christus“ als Baritonsolo mit Orgelbegleitung.

Musik aus Husum und Göttingen

Den Abschluss der musikalischen Einspieler bildeten ein Klavier- und Streicherensemble mit Gesang aus der Gemeinde Husum, die auch mit vier Musikbeiträgen den Gottesdienst gestalteten. Das Lied „Kommt herzu, erlöste Seelen“ wurde von der Gemeinde Göttingen zwischen Haupt- und Co-Predigt vorgetragen.

Das Lied „Meine Seele ist stille zu Gott“ bereitete die Gemeinde auf das Fürbittengebet für Entschlafene vor. Dabei gedachte Apostel Korbien den Menschen, die an der aktuellen Pandemie, insbesondere im Akt der Nächstenliebe helfen wollten und verstorben sind. Jürgen Schröder, der bereits das dritte Mal die Video-Gottesdienste an der Orgel begleitete, spielte zum Ausklang das Lied „Come share the Lord / Kommt werdet sein“ aus dem englischen Gesangbuch.

Videoansprache des Bezirksapostels zum Thema Dank und Opfer

Unmittelbar nach dem Gottesdienst wendete sich Bezirksapostel Rüdiger Krause per Videobotschaft an alle Mitglieder seines Arbeitsbereichs und nahm Bezug auf das Thema „Dank und Opfer“. „Ehe ab nächsten Sonntag Woche für Woche bundesweite Gottesdienste angeboten werden, ist es mir ein Bedürfnis, mich noch einmal – so ganz unter uns – an euch zu wenden“, so seine einleitenden Worte.

So nutzte er die Gelegenheit, um sich bei allen Mitgliedern für die zeitliche und finanzielle Opferbereitschaft zu bedanken: „Herzlichen Dank für das, was ihr trotz der schwierigen Corona-Pandemie selbst entbehrt und unserem großen Gott geopfert habt.“ Die Situation habe so manche Änderung der Gewohnheiten erfordert: Finanzielle Opfer konnten nicht wie üblich in den Opferkasten gelegt werden, sondern ausschließlich per Überweisung erfolgen.

Daran anschließend äußerte der Bezirksapostel eine Bitte: „Im Zuge der Digitalisierung und dem Trend von Online-Banken ist über die Jahre die Zahl von Bankfilialen stark zurück gegangen“, so der Bezirksapostel, „Häufig haben unsere Brüder vor Ort aufgrund dieser Zu- und Umstände ein Konto bei anderen Bank- und Sparkassenfilialen eröffnen müssen, um das Opfer weiterzuleiten.“ Eine Überweisung der Opfergelder sei daher eine Erleichterung für die Amtsträger vor Ort und durchaus vorzuziehen. „Eines möchte ich noch sagen: Welchen Weg ihr auch wählt, das ist meine Überzeugung, unser Gott sieht immer das Herz an“, so der Bezirksapostel abschließend.

Videoansprache zum Thema Dank und Opfer

Bundesweite Übertragung ab dem 12. Juli

Mit diesem Gottesdienst endet die regelmäßige Ausstrahlung der Video-Gottesdienste aus Hamburg für den nord- und ostdeutschen Raum. Stattdessen wechseln sich die vier deutschen Gebietskirchen ab und senden die jeweiligen Gottesdienste bundesweit. Den Auftakt dazu am 12. Juli 2020 macht allerdings erneut Hamburg: Apostel Ralph Wittich wird für die Neuapostolische Kirche in Deutschland den Gottesdienst feiern.

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