Gebet: "Erleuchte meine Augen, dass ich meinen Weg wieder sehen kann!"

Kürzlich ernannter Bezirksapostelhelfer zu Besuch im Bezirk

Die Gemeinde Rhauderfehn und via Youtube zugeschaltete, über 1.000 angeschlossene Stellen hatten die besondere Gelegenheit, den neulich für den Bezirksapostelbereich Nord- und Ostdeutschland ernannten Bezirksapostelhelfer Helge Mutschler (Bericht) im Gottesdienst erleben und kennenlernen zu können. Begleitet wurde er von dem für diesen Bereich zuständigen Apostel Dirk Schulz.

Der Bezirksapostelhelfer trug zu Beginn die Fragen Davids an den Herrn vor, die im 13. Psalm zu lesen sind. Darin zeigen sich dessen Ängste und Sorgen, dazu das Gefühl, alleine und verlassen zu sein, die Bedrängnis durch Feinde bis hin zur Todesangst. Er stellte fest, dass auch die Menschen heute solche Ängste und Gefühle auszuhalten haben und Verzweiflung erleben. So erstaunt dann der aus demselben Psalm vorgelesene Bibelvers:

»Ich traue aber darauf, dass du so gnädig bist; mein Herz freut sich, dass du so gerne hilfst. Ich will dem HERRN singen, dass er so wohl an mir tut.« (Vers 6)

Den Schwerpunkt des Gottesdienstes leitete der Bezirksapostelhelfer mit einer spannenden Frage ein: "Wie ist es möglich, dass der geängstigte und verzweifelte David zu solch einer Aussage fähig ist und sogar singen möchte? Er betete!"

Nachfolgend erläuterte er, wie David gebetet hat und stellte die Verbindung zum Passionsgeschehen und dem Gebetskampf Jesu vor seiner Verhaftung in Gethsemane (Mk 14,32) her. "Betrübt bis an den Tod"  betete Jesus dort drei Mal intensiv, teils am Boden liegend, bevor er seinen schwersten Weg, schlußendlich ans Kreuz, ging. Auch beim Gottessohn ist die verändernde Wirkung des Gebetes erkennbar von "nimm diesen Kelch von mir" zu "doch nicht, was ich will, sondern was du willst".

Auf die Frage, was wir in schweren Lebenssituationen machen kann, riet er eindringlich: "Beten! Weiter Beten! Wenn die Worte fehlen: das Unser Vater sprechen und einfache Worte nutzen." Er nannte einige Beispiele dafür wie "Erhöre mich, Gott", "Trockne meine Tränen" oder "Öffne mir die Augen, dass ich meinen Weg wieder sehen kann" und erklärte, dass nicht ausformulierte Problemdarstellungen nötig sind, sondern das Vertrauen auf Gott. Mit seinem Bekenntnis, dass er fest daran glaube, dass "beten verändert", endete dieser Predigtabschnitt.

Apostel Schulz unterstrich dies in seinem Beitrag mit dem Gleichnis vom ungerechten Richter (Lk 18,1), auch Gleichnis von der bittenden Witwe genannt, durch das Jesus seinen Jüngern die Wirksamkeit hartnäckiger Gebete gegen Unrecht verdeutlichte. "Betet, wie diese Frau, auch wenn es nicht gleich gelingt. Gott hört das. Er ist ein aufmerksamer Zuhörer. Auch wenn nicht gleich eine Wende kommt, er hat dein Wohl im Blick. Manches braucht Zeit zu reifen, manches soll auch erkannt und es soll am Glauben festgehalten werden."

In seiner Einleitung zur Feier des Heiligen Abendmahls sprach der Bezirksapostelhelfer die Menschen besonders an, die von ihrer Schuld gequält sind und darüber nicht schlafen können. Er machte deutlich, dass beim Erfüllen der Voraussetzung der Reue "in dem Moment, wo Du hörst »sind euch die Sünden vergeben«, dann sind sie vergeben." Die Freisprache im Namen Jesu, im Glauben erfasst, tilgt die Sünde und hebt die Schuld auf, die Gott gegenüber besteht. "Nimm diesen Frieden mit", legte er den Gläubigen nahe.