Apostel Jörg Steinbrenner

Acht Fragen an die Bezirksapostel und Apostel der Gebietskirchen Berlin-Brandenburg und Nord- und Ostdeutschland.  

Geburtstag: 9. August 1957 
Wohnort: Kreis Pinneberg 
Arbeitsgebiet:  Dänemark, Finnland, Grönland, Island, Mecklenburg-Vorpommern, Gemeinden in Brandenburg, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein 
Ich war nie: Hirte 
Apostel seit: 11. März 2012

1. Fusion Berlin-Brandenburg mit Nord- und Ostdeutschland: Was war Ihr Gedanke, als Sie erstmalig davon hörten und was ist Ihr Gedanke jetzt bzw. für die Zukunft? 

Mein erster Gedanke war, dass dies die konsequente und sinnvolle Fortführung der Zusammenführung von Bezirksapostelbereichen in Deutschland bzw. Europa ist. Gleichzeitig war mir bewusst, dass auf unseren Bezirksapostel dadurch ein zusätzlich erhebliches Maß an Verantwortung zukommt und wir ihn dadurch in den einzelnen Bezirken und Gemeinden weniger als bisher erleben dürfen. 

Aktuell denke ich, „die Familie wird größer“ und freue mich auf Begegnungen und die Zusammenarbeit mit den Amtsträgern und Glaubensgeschwistern aus Berlin-Brandenburg. Dabei denke ich auch besonders an die Apostel, die in Russland und einigen mittelasiatischen Ländern wirken. So eine Fusion bietet Chancen, weitere neue Sichtweisen kennenzulernen und neue Impulse für die gemeinsame Arbeit zu erhalten.  

2. Welche Erfahrungen haben Sie mit oder welche Assoziationen haben Sie zu Berlin-Brandenburg? 

Ich durfte auf Einladung unseres Stammapostels wiederholt in Berlin-Brandenburg zu Gast sein und habe mich dort stets über die herzliche Gastfreundschaft gefreut und erlebt, dass dort ein tiefgründiger Glaube vorhanden ist. Einige Gemeinden im Bundesland Berlin-Brandenburg gehören schon lange zum Arbeitsbereich Mecklenburg-Vorpommern und meine Erfahrung ist, dass die Glaubensgeschwister „das Herz am rechten Fleck“ haben.
 
3. Angenommen, statt Ihren Arbeitsbereich zu leiten, wären Sie morgen wieder in Ihrer Gemeinde tätig: Welche Aufgabe würden Sie am liebsten wahrnehmen? Warum? 

Eine schwierige Frage. Ich könnte mir gut vorstellen, Vorsteher zu sein, weil man dadurch einerseits den Glaubensgeschwistern und Amtsträgern in vielen Fragen der Seelsorge und des Gemeindealltags sehr nahe sein kann und einen gewissen Gestaltungsspielraum hat. Allerdings habe ich einen so prima Vorsteher, den ich nicht verdrängen möchte.
 
4. Welchen Beruf üben Sie aus oder welchen Beruf haben Sie vor Eintritt in den Kirchendienst ausgeübt? Was mögen bzw. was haben Sie besonders an diesem Beruf gemocht? 

Vor meinem Eintritt in den hauptamtlichen Kirchendienst war ich Leiter des Bereichs Jugend, Soziales, Schule, Gesundheit und Kultur in einer größeren Kreisverwaltung mit ca. 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unterschiedlicher Berufsgruppen. Fachlich konnte ich kaum jemanden das Wasser reichen und es war sehr spannend und herausfordernd, die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Pädagogen, Psychologen, Lehrern, Ärzten und Verwaltungsspezialisten zu koordinieren. Ich habe als „Nahtstelle zur Politik“ auch gerne mit den Vertretern des politischen Ehrenamtes im Kreistag und weiteren Gremien zusammengearbeitet. Gemeinsam haben wir manche Projekte auf den Weg gebracht, zum Beispiel in der Jugendhilfe.

5. Welche der 24 Stunden eines Tages zählen zu Ihren produktivsten? 

Von 7 bis 12 Uhr und von 16 bis 22 Uhr.
 
6. Welches Buch haben Sie zuletzt gelesen (Bibel, Katechismus, Gesangbuch ausgenommen) und welches war Ihr Lieblingsbuch als Kind?

Derzeit lese ich gerade „Sommerlys og så kommer natten” von Jon Kalman Stefanson. 

Als Kind habe ich intensiv etliche Bücher von Karl May verschlungen

7. Welche Sprache würden Sie gern sprechen können? Warum?  

Viele. Im Französischen habe ich leider nur noch sehr geringe Schulkenntnisse. Es wäre einfach toll, den Stammapostel in seiner Muttersprache gut zu verstehen. Oder Spanisch und Italienisch für den Urlaub und gern auch Suaheli, weil in unseren Gemeinden in Nordeuropa mittlerweile sehr viele aus Afrika stammende Glaubensgeschwister ansässig sind. Wenn man die Muttersprache eines Menschen spricht, selbst wenn dies mit begrenztem Wortschatz erfolgt, öffnet das Herzen und man kommt sich näher.
 
8. Wie lautet Ihr Lebensmotto? 

„Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und seiner Gerechtigkeit.“
Matthäus 6,33a