Gottesdienst mit
Bischof Matthes

Seit mehr als zwei Wochen finden in einigen Bezirken der Gebietskirche Nord- und Ostdeutschland wieder Präsenzgottesdienste statt. Da diese von der Teilnehmerzahl begrenzt sind, werden weiterhin zentrale Video-Gottesdienste angeboten, die per Telefon und Live-Stream übertragen werden. So konnten etwa 5.000 Teilnehmer am Sonntag, 14. Juni 2020, den Gottesdienst mit Bischof Thomas Matthes erleben.

Im Mittelpunkt des Gottesdienstes am vergangenen Sonntag stand die Bedeutung des Ausdrucks des „heilig-Seins“, bezogen auf 1. Petrus 1,15.16: „[…] sondern wie der, der euch berufen hat, heilig ist, sollt auch ihr heilig sein in eurem ganzen Wandel. Denn es steht geschrieben (3. Mose 19,2): ‚Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig.‘“

Heilig sein durch Gott

Bischof Matthes stellte einleitend heraus, dass der Ausdruck des „heilig-Seins“ recht abstrakt wirke und stellte verschiedene Definitionen vor: „Heilig sein heißt: abgeschieden, unantastbar, souverän zu sein“, so der Bischof und machte deutlich, dass diese Bedeutungen allein auf Gott zutreffen könne, „Gott, nur er ist heilig.“

Unantastbarkeit stehe dabei nicht für eine Distanz Gottes zu den Menschen, erläuterte Bischof Matthes, sondern dafür, dass sich Gott nicht von dem Bösen, von der Sünde beeinflussen lasse. Gottes Wesen könne dabei auf den Menschen übergehen: Der Opfertod Jesu ermögliche dem Menschen, die Heiligkeit zu erlangen.

Heiligung als Berufung Gottes

Bischof Matthes nahm Bezug auf den im Bibelwort verwendeten Ausdruck der „Berufung“ und verglich den Prozess der Heiligung mit dem Beginn einer Berufsausbildung: „Du sollst heilig sein, das ist dein Beruf“, so der Bischof, „Gott kennt dich und hat diese Entscheidung für dich getroffen.“

Bezirksevangelist Wolfgang Peper (Hamburg-Nord) nannte in seinem Mitdienen Beispiele biblischer Begebenheiten, um die Bedeutung der „heiligen Berufung“ verständlich zu machen: So habe Jesus sich für Petrus geheiligt, obwohl er Jesus aus Angst verleugnete. Als zweites Beispiel nannte er die Taten des barmherzigen Samariters, der zu damaliger Zeit als „Unheiliger“ galt, dessen Barmherzigkeit von Jesus zum Vorbild gemacht wurde.

Die Heiligung des Menschen geschehe dabei allein durch Gott, indem er uns den Glauben an Jesus schenke, so Bischof Matthes. Der Glaube solle dabei den Menschen dazu verhelfen, das Böse zu überwinden. Die Kirche Christi, die Gemeinschaft der Gläubigen stelle dazu die benötigten Heilsmittel zur Verfügung.

Wie werden wir geheiligt?

Zusammenfassend beschrieb der Bischof die Heilsmittel, die der Heiligung dienten: So solle der Mensch zunächst nach Gott suchen. Im Gottesdienst könne der Gläubige Anteil an Gottes Heiligkeit nehmen, indem er sich seiner eigenen Fehlerhaftigkeit bewusstwerde.

„Zur Heiligung gehört, dass wir überzeugt sind, dass die Sakramente Wirkung haben“, ergänzte der Bischof und machte deutlich, dass das Annehmen der Sakramente zu einer neuen Beziehung zu Gott verhelfe.

Musik-Einspieler aus Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen

Die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes erfolgte erneut durch Video-Einspieler, vorwiegend von Gemeindemitgliedern aus Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen. Zu sehen waren unterschiedliche Gesangs- und Instrumentalensembles. Neben einem Männerquintett aus Taucha und zwei Beiträgen eines Vokalquartetts aus Wismar, trugen vier Kinder aus Bad Düben mit Klavierbegleitung das Lied „Schritt für Schritt“ vor.

Organist Uwe Kudlick übernahm wie bereits am vergangenen Sonntag die live-Begleitung des virtuellen Gemeindegesangs zum Eingangslied „Einst herrlich dort zu werden“ (Gesangbuch Nr. 399) und zum Bußlied „Betgemeinde heil’ge dich“ (Gesangbuch Nr. 106).

Nächster Gottesdienst mit Bischof Hiddessen

Bischof Dirk Hiddessen wird den Video-Gottesdienst am kommenden Sonntag, 21. Juni 2020, durchführen. Begleitet wird er von Bezirksevangelist Wolfgang Christmann aus dem Bezirk Hannover-Südwest. Wie üblich startet bereits um 9.30 Uhr ein Vorfilm mit musikalischen Grüßen aus der Gebietskirche.

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